Snack für zwischendurch – Kurzrezension
Worum geht’s?
Die Zwillinge Job und Jona leben stark aufeinander fixiert mit ihrer Mutter, einer Theaterschauspielerin, zusammen – ihren Vater kennen sie nicht. Aus für die Buben nicht nachvollziehbaren Gründen gibt die Mutter den sensiblen Jona zu einem fremden Ehepaar, wo er einige Zeit lebt. Als der Theaterregisseur, von dem die Kinder denken, dass er ihr Vater sein könnte, stirbt, holt die Mutter Jona zurück. Doch das Familiengefüge ist zerstört, auch wenn die Verbindung zwischen den Zwillingen nach wie vor eng ist. Die Tragödie, die von Anfang an in der Luft lag, nimmt ihren Lauf.
Hat’s gemundet?
Nicht so sehr. In der Nähe des Meeres ist ein sehr schmales und dennoch sehr anstrengendes Buch. Maya Rasker will, so scheint es mir, sehr viel von mir: Sie will mich mit poetischen Formulierungen verzaubern, mit undurchsichtigen Metaphern verwirren, sie will, dass ich errate, was sie nicht ausspricht, und dass ich all die Hinweise verstehe, die sie mir nicht gibt. Und ich bin dezent überfordert und genervt, auch wenn mir ihre Sprache sehr wohl mehr als einmal ein Lächeln entlocken kann. Letztlich bleibt dieser Roman für mich so fragmentarisch und unzusammenhängend wie ein Entwurf, obwohl die Autorin am Ende noch ein wenig Einblick in das Leben der Mutter gibt, was vermutlich zur Erklärung ihrer Handlungsweisen dienen soll, mir aber auch nicht unbedingt weiterhilft. Von diesem Buch bleibt bei mir nur ein Stirnrunzeln.
Wer soll’s lesen?
Wer trotzdem will …
Immerhin eine hübsche Umschlaggestaltung. 😉