Bücherwurmloch

Rin Usami: Idol in Flammen

„Alle seine CDs, DVDs und Fotobände kaufe ich dreifach – eine Ausgabe zum Aufbewahren, eine zum Angucken und eine zum Verleihen. Fernsehprogramme nehme ich auf und sehe sie mir immer wieder an. Seine gesammelten Aussagen und Handlungen helfen mir, ihn besser zu verstehen.“ 

Akari ist Fan von Masaki, seit sie als Kind einen Film gesehen hat, in dem er Peter Pan spielt. Inzwischen ist Masaki Mitglied einer berühmten J-Pop-Gruppe, Asaki gibt ihr gesamtes Geld aus, um Fanartikel mit seinem Gesicht darauf zu kaufen, und verbringt ihre ganze Freizeit damit, die sozialen Medien nach Neuigkeiten zu durchforsten und auf ihrem Blog über Masaki zu schreiben. Da sie Schülerin ist, muss sie nebenbei jobben, um sich ihr Fantum leisten zu können, und der Widerstand ihrer Eltern ist groß. Als bekannt wird, dass Masaki eine weibliche Person geschlagen haben soll, bricht eine virtuelle Welle los, von der Akari mitgerissen wird. Sie will keine Sekunde lang glauben, dass Masaki ein schlechter Mensch sein könnte, stattdessen denkt sie, dass sie etwas tun kann, um ihm zu helfen: noch mehr posten, noch mehr CDs kaufen. Auch wenn es sie in jeder Hinsicht in den Ruin treibt.

„Ich habe keine Ahnung, wie ich nach dem Konzert, wenn mir nichts mehr bleibt, weiterleben soll. Ich bin nicht ich, wenn ich nicht Masakis Fan bin. Ein Leben ohne ihn ist nur noch ein Warten auf den Tod.“ 

Rin Usami ist die jüngste Preisträgerin in der Geschichte des japanischen Yukio-Mishima-Preises, auch den Akutagawa-Preis hat sie für ihren Debütroman erhalten. 1999 geboren, ist die Autorin altersmäßig nicht weit von ihrer Protagonistin entfernt und erzählt eine lebhafte, glaubwürdige Geschichte von Bewunderung und Hingabe. Über alles, was Mädchen und Frauen gut finden, wird gern gelästert, ihr Fan-Sein wird lächerlich gemacht und abgewertet. Gleichzeitig sind sie wie ein großes Sparschwein, hinter den Popgruppen steckt eine riesige Marketingmaschinerie, es geht um Millionen. „Idol in Flammen“ ist ein sehr lesenswertes schmales Buch über Geldmacherei und emotionale Leere.

„Ich werde meine Sommerferien einzig und allein Masaki widmen, denke ich und habe das Gefühl, dass in dieser Einfachheit mein ganzes Glück liegt.“ 

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