„I’m afraid of men not because of any singular encounter with a man. I’m afraid of men because of the cumulative damage caused by the everyday experiences“
Vivek Shraya ist eine vielseitige Künstlerin, die die Wege von Literatur und Lyrik, Musik und Visual Art beschreitet. Sie hat diverse Bücher veröffentlicht und gehört zum Musikduo „Too Attached“. Ich liebe es, wie Vivek Shraya aussieht, ich könnte stundenlang Bilder von ihr anschauen. Mir gefällt die Kombination aus langem blondem Haar und dunklem Brusthaar, die Gesichtszüge, das Bindi, das sie trägt, um ihre Herkunft und ihre Kultur zu ehren. Und auch wenn ich weiß, wie der menschliche Verstand funktioniert und warum wir in binären Trennungen denken, kann ich nicht verstehen, wie diese massive Ablehnung und der Hass zustande kommen, die Vivek Shraya entgegenschlagen, wie man es schafft, so zu denken und zu fühlen. Da geht es – natürlich – nicht nur um das Äußerliche, um die gängigen Schönheitsstandards, die durch Menschen wie Vivek Shraya gesprengt werden, es geht um so viel mehr, Geschlechterzuschreibungen, Rollenbilder und religiös geprägte Vorstellungen, und das ist genau der Punkt: Es geht um alles. Für uns alle. Denn auch wenn dieses Buch schmal und dünn und klein ist, ist es erfüllt von einem tiefen, unsagbar heftigen Schmerz. Trans Menschen sind da, sie waren es immer schon. Ich muss hier nicht sagen, dass sie „normal“ oder „in Ordnung“ sind, es braucht keine solchen Erklärungen oder Rechtfertigungen. Allen gender nonconforming people ist mit Respekt und Liebe zu begegnen, es ist unerheblich, wer eine Gebärmutter oder einen Penis hat, wer gay, nonbinary, queer oder whatever ist. Und wenn ihr zu wenig darüber wisst, dann lest dieses oder andere Bücher. Bildet euch weiter, das ist eure Verantwortung. Es ist gut, dass es Schreibende wie Vivek Shraya gibt, die ihre Erfahrungen teilen – damit wir sie annehmen und etwas daraus lernen können. Denn von einer toleranten, offenen, diversen Gesellschaft profitieren wir alle.
„What would my body look like if I didn’t want affection from gay men and protection from straight men? What would my body look and feel like if I didn’t have to mould it into both a shield and an ornament? How do I love a body that was never fully my own?“