„Als ich zum ersten Mal Bilderbuch-Nazis in freier Wildbahn sah, wollte ich gerade in ein Käsebrot beißen.“
Mit diesen Worten beginnt Mona Ameziane das Kapitel über Rassismus, den sie selbst auf vielfache Weise erlebt hat. Dieses Thema ist genauso Teil ihres sehr persönlichen, informativen Buchs über Wurzeln, Migration und Heimat wie Perspektivenwechsel und Reisen, die Verbundenheit zu zwei verschiedenen Ländern und zu einer einzigen Familie. Mona Amezianes Vater kommt aus Marokko, ihre Mutter aus Deutschland. Und über diese zwei Welten schreibt sie in „Auf Basidis Dach“ so warmherzig und liebevoll, dass man gar nicht anders kann, als zu schmunzeln und ihren Erzählungen zu folgen. Wer Mona persönlich oder von ihren vielen Sendungen kennt, weiß, dass sie auch in der Realität so ist: fröhlich, freundlich, aufgeschlossen und herzlich. Ihre Persönlichkeit bestimmt auch den Ton in diesem Buch, und ich empfinde ihre Auseinandersetzung mit dem Islam, mit der Frage nach der Herkunft und dem Zugehörigkeitsgefühl eines Menschen als sehr wichtig, denn dies ist eines jener Bücher, die für mehr Offenheit und Toleranz in unserer Gesellschaft sorgen können. Ich selbst war bisher nur für einen Nachmittag in Marokko, möchte aber seitdem unbedingt für länger dorthin reisen – und habe jetzt noch viel mehr Lust drauf. Am schönsten wäre es freilich mit jemandem wie Mona als Reisebegleiterin. Nicht nur, weil sie Land und Leute kennt, sondern auch, weil sie so interessante Geschichten erzählen kann.
Auf Basidis Dach von Mona Ameziane ist erschienen bei Kiepenheuer & Witsch.
Ein Gedanke dazu ist, dass diejenigen, die es anginge, das Buch nicht lesen werden. Genauso, wie die Eltern der schwierigen Kinder am Elternsprechtag nicht in die Schule kommen…
Aber ein großes Dankeschön für die feine Besprechung!
Das ist leider wahr …