Snack für zwischendurch – Kurzrezension
Worum geht’s?
„There was no footage to show on television, no burning buildings or broken bridges, no twisted metal or scorched earth, no houses sliding off slabs. No one was wounded. No one was dead. It was, at the beginning, a quite invisible catastrophe.” Und diese unsichtbare Katastrophe besteht darin, dass die Erde sich langsamer um sich selbst dreht, sie verliert an Geschwindigkeit. Tage und Nächte werden länger, sehr viel länger, Pflanzen und Tiere sterben, die Menschen versuchen, mit dem neuen Rhythmus zurechtzukommen. Für die elfjährige Hanna hängt mit der globalen Krise eine tiefgehende Umwälzung in ihrem unmittelbaren Umfeld zusammen: Sie verliert ihre beste Freundin, ihr Vater hat eine Geliebte, und sie verliebt sich zum ersten Mal. Und die ganze Zeit über weiß niemand, was geschehen wird – mit dem Planeten und ihnen allen.
Hat’s gemundet?
Durchaus. Karen Thompson Walker hat sich ein sehr originelles und spannendes Szenario ausgedacht: eine Naturkatastrophe, so neu und unbeeinflussbar wie gefährlich. Welche Auswirkungen hätte es auf das uns bekannte Leben, würde die Drehgeschwindigkeit der Erde sich verlangsamen? Die Autorin gibt der elfjährigen Ich-Erzählerin eine solide, gar nicht naive Stimme, die älter wirkt und der ich gern lausche. Ihr ist eine ausgewogene Mischung aus weltweiter Endzeitstimmung und zerbrochenem Glück im Privaten gelungen. Etwas schade finde ich, dass der Roman am Ende ein wenig versickert. Insgesamt jedoch ein lohnendes Buch.
Wer soll’s lesen?
Freunde von klugen Ausgangsideen und kindlichen Protagonisten.