Snack für zwischendurch – Kurzrezension
Worum geht’s?
Zwei Mädchen aus Korea, zwei amerikanische Familien, ein Tag am Flughafen: Als die Amerikaner Brad und Bitsy sowie die iranischen Einwanderer Sami und Ziba ihre koreanischen Adoptivbabys in Empfang nehmen, kommen sie miteinander in Kontakt – und aus der Zufallsbegegnung entsteht eine Art Freundschaft, die viele Jahre andauert, allerdings eher forciert ist und von den Mädchen sogar fast abgelehnt wird. Sehr auffällig im direkten Vergleich sind dabei die Unterschiede der beiden Elternpaare im jeweiligen Umgang mit den Adoptivkindern, die natürlich – aber nicht nur – auf ihre eigene verschiedenartige Herkunft zurückzuführen sind.
Hat’s gemundet?
Nein. Da lese ich endlich mal ein Buch von Anne Tyler, die so hochgepriesen wird, und dann gefällt es mir nicht. Denn während die Romanidee durchaus interessanten Stoff verspricht, ist das Buch alles in allem eine öde Aneinanderreihung vieler verschiedener Speisen, Kleidungsstücke und Erziehungsmaßnahmen. Ständig erzählt die Autorin mir, wer welches Gewand anhat, was die Iraner kochen und was die Amerikaner servieren, dass das eine Mädchen seinen koreanischen Namen behält und das andere nicht, dass das eine in die Vorschule geht und das andere nicht – aber was die Figuren empfinden, wie sie mit der Adoption umgehen, was sie denken und nicht auszusprechen wagen, das sagt sie mir nicht. Dabei hätte mich ja nur das interessiert. Denn dass Bitsy gern handgewebte hellblaue Kittel trägt – das ist mir herzlich wurscht. Genau wie letzten Endes leider auch dieses ganze Buch.
Wer soll’s lesen?
Keiner.