Snack für zwischendurch – Kurzrezension
Worum geht’s?
Sophie und Otto sind ein gesetztes Ehepaar im New York der 1970er-Jahre, er ist Anwalt, sie Übersetzerin, arbeitet allerdings nur sporadisch. Als Otto sich mit seinem Kanzleipartner überwirft, reagiert Sophie verstimmt und gereizt – es passt ihr nicht, dass die bisherige Ordnung in eine Schieflage gerät. Es scheint, als würde die Veränderung auch auf die Ehe der beiden übergreifen, sie diskutieren und streiten, finden keinen gemeinsamen Weg, wandern aber dennoch nebeneinander her, denn eine Trennung steht auch nicht zur Debatte.
Hat’s gemundet?
Nicht so sehr wie gedacht. Das Buch wurde mir mehrfach empfohlen, es gilt als „literarische Sensation“ und wurde „als eines der wichtigsten amerikanischen Werke des 20. Jahrhunderts gefeiert“. Das kann ich in Hinblick auf die Darstellung und Abbildung einer gewissen Lebenseinstellung verstehen, Paula Fox porträtiert ein Ehepaar, eine Zeit, eine Stadt – aber mir selbst hat der Roman absolut nichts mit auf den Weg gegeben. Ich empfinde die beiden Protagonisten als überaus hysterisch – wie sie beispielsweise Seiten über Seiten wegen des Katzenbisses diskutieren, ging mir regelrecht auf die Nerven – und kann ihren drögen Dialogen zum Teil nicht ganz folgen, weil sie abdriften und sich verwickeln, sich regelrecht verrennen in ihre vermeintlichen Probleme, die in meinen Augen überhaupt keine Probleme sind. Es ist oft abschätzig von Müll, Drogen, Obdachlosen und Negern in New York die Rede, aber immer nur als Seitenhiebe, es entwickelt sich daraus kein Inhalt, die Stadt ist eine schmutzige Kulisse. Sprachlich ist das Buch in Ordnung, aber natürlich veraltet und teilweise recht sperrig. Ich hab es gern gelesen, werde es aber auch – schwupps – wieder vergessen.
Wer soll’s lesen?
Alle, die die grandiosen Kritiken vielleicht besser nachvollziehen können als ich.
Ach, wie schade, dass es bei dir und paula Fox nicht ganz gefunkt hat. Ich habe das Buch bereits vor gaaaaaaaaanz vielen Jahren gelesen, die Erinnerungen daran sind also nicht mehr besonders frisch, ich weiß aber zumindest noch, dass ich damals schwer beeindruckt gewesen bin.
Langsam frage ich mich ja wirklich, ob mit mir irgendwas nicht stimmt …?
Aber nicht doch. 😉 Ich werde mit Paula Fox auch nicht warm (wobei ich allerdings nur ihren Band “Die Zigarette und andere Stories” kenne).
Oh. Danke. Das tröstet mich! Uff.
Oh, jetzt kam mein Kommentar doppelt. Verzeihung. Lösche gerne alle überflüssigen!
Aber nicht doch. 😉 Ich werde mit Paula Fox auch nicht warm (kenne allerdings auch nur ihren Band “Die Zigarette und andere Stories”).
Besser doppelt als gar nicht!
Das glaube ich nicht, im Endeffekt ist es doch einfach eine Geschmackssache und jeder von uns hat einen anderen Geschmack, ansonsten wäre es ja auch langweilig … 😉
Aber ich hab anscheinend einen schwer zu treffenden Geschmack…
Ist doch auch irgendwie schön! 🙂 Ich finde es immer spannend, wenn es jemanden gibt, der auch mal gegen den Strom der Lesermassen schwimmt …
Da stimme ich Buzz Aldrin in allen Punkten gerne zu. 🙂
Oh, ich danke für die Zustimmung! 😉 Ich mag lieber ein paar ungewöhnliche Meinungen, als dass wir irgendwann nur noch den selben Einheitsbrei lesen. Also, weiter so liebe Mariki! 🙂
Ihr seid überaus freundlich! Letztlich ist eh alles subjektiv. Aber ich bekomme halt oft zu hören: “Mit dir brauch ich ja gar nicht über das Buch zu reden, du findest sowieso alles schlecht.” Deshalb hab ja auch mein Blog ins Leben gerufen – damit mal wer mit mir über Bücher redet 😀