Großartige Kritik an der Unterhaltungsbranche
In diesem Buch ist der Originaltitel Programm, der Torture the Artist lautet: Vincent ist sieben, als die New Renaissance Academy auf ihn aufmerksam wird. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, den Mainstream mit guten Songs und Filmen zu unterwandern und die Qualität der Kunst zu verbessern. Und das soll folgendermaßen gelingen: Junge Talente werden auf der Academy zu Künstlern ausgebildet. Da die Geschichte zeigt, dass viele große Kunstwerke aufgrund des Leidensdrucks der Schaffenden entstanden, sollen die potenziellen Kreativen absichtlich gequält und manipuliert werden, damit sie sich nur in ihre Kunst flüchten können – und viel produzieren. Harlan Eiffler wird Vincent als Manager zugeteilt. Seine Aufgabe besteht vorwiegend darin, dafür zu sorgen, dass Vincent niemals glücklich sein wird.
Mit dem ideenreichen Quälgeist an seiner Seite sind für Vincent Hoffnungslosigkeit und Leid programmiert: Geschickt sorgt Harlan dafür, dass Vincent ungeliebt und einsam bleibt. Seine Methoden sind dabei ebenso effizient wie grausam. Und sie funktionieren: Vincent wird noch als Teenager zum begnadeten Songwriter und Drehbuchschreiber. Er hat keine Freunde, keine Familie, keine Liebe in seinem Leben – nur das Schreiben. Doch als Harlan und seine skrupellosen Bosse es dann zu weit treiben, zeigt sich: Ganz ohne Glück kann man dann doch nicht leben – und auch nicht kreativ sein.
Vincent ist eine bissige Kritik an der Unterhaltungsbranche, die umso härter ausfällt, da sie so viele Wahrheiten enthält. Der junge Künstler wird ausgepresst wie eine Zitrone, er wird manipuliert und verarscht – unter dem Vorwand der Kunst, die nur der Schleier ist für das viele Geld, das dahintersteht. Joey Goebel prangert die Radio- und Fernsehlandschaft durch eine originelle, realistische und extrem lesenswerte Geschichte an, vergisst aber am Ende nicht auf die Moral, die für eine gewisse Art von Gerechtigkeit sorgt. Dies ist ein herausragend gutes Buch über Manipulation und Medienkonsum, über Schicksal, Leid und Glück. Unbedingt lesen!
Ich würde das so unterschreiben, ein tolles Buch!
Mir gefiel das Buch damals auch. Ist aber schon ne Weile her, dass ich es gelesen habe.
Hallo! hab mir das Buch dank deinem Beitrag gekauft 🙂 Es ist meiner Meinung nach durchaus empfehlenswert.
In einer Wurst durchgelesen, von 9 Uhr abends bis 2 in der Früh, klasse Buch.